Die Prientaler Almen – wertvolle Lebensräume

Almen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt und bilden in ihrer Gesamtheit eine einzigartige Kulturlandschaft, erschaffen durch Rodungen von Bergwäldern, auf denen in der Folge Weidetiere die gerodeten Flächen durch Beweidung freigehalten haben.

Im Projektgebiet kommen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste Bayern (RLB) vor:

  • 250 Arten gelten als „gefährdet“ (Rote Liste Bayern 3).
  • 47 Arten sind „stark gefährdete“ Arten (Rote Liste Bayern 2, z.B. der Steinadler oder der Frauenschuh).
  • 6 Arten gehören sogar zur Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (Rote Liste Bayern 1, z.B. das Birkhuhn).

Das Projektgebiet

OpenStreetMap

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von OpenStreetMap Foundation.
Mehr erfahren

Karte laden

Projektträger

Logo Gemeinde Aschau

Projektpartner

Logo Bezirk Oberbayern
Logo Bayerischer Naturschutzfonds

Bedrohungen

Die bayerische Kulturlandschaft der Almen unterliegt mehreren Bedrohungen:

  • Der Strukturwandel der Landwirtschaft erschwert es, die zeitaufwendige Almbewirtschaftung aufrechterhalten zu können.
  • Der Klimawandel sorgt für mehr Graswachstum auf den Almen über den Sommer mit der Folge, dass der Aufwuchs nicht mehr vollständig abgeweidet werden kann.
  • Die langsame Rückkehr der großen Raubtiere wie Bär und Wolf stellen die Almwirtschaft vor weitere große Herausforderungen.

Maßnahmen

Das Projekt „Artenviefalt durch Landwirtschaft – Das Bergbauernmodell Sachrang und Aschau“ läuft seit dem Jahr 2015 und wird bis zum Jahresende 2024 abgeschlossen sein.

In den vergangenen Jahren wurden auf zahlreichen Almen, aber auch auf vielen talnahen Bergweiden (sogenannte Etzen), Almpflegemaßnahmen umgesetzt, z.B.:

  • Entbuschen von Almflächen
  • Entfernen von Junggehölzen (Schwenden)
  • Mahd von Brombeer- und Adlerfarnbeständen
  • Einrichten von mobilen Zäunungssystemen, um ein sauberes Ausgrasen durch die Weidetiere in Umtriebskoppeln zu gewährleisten.

Durch die von den Almbauern durchgeführten Arbeiten auf der Alm wurde ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt bzw. zur Steigerung der Artenvielfalt erreicht.

Video des Bayerischen Rundfunks zum Bergbauernmodell Sachrang

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Beispiele von Pflegemaßnahmen

Entbuschung auf Buckelwiese bei Stein zwischen Sachrang und Aschau

Vorher

 Buckelwiesen NSG Geigelstein vorher

Stark verbuschte Buckelwiese bei Stein östlich der Prien

Nachher

 Buckelwiesen NSG Geigelstein nachher

Im Herbst 2015 wurde die Buckelwiese entbuscht. Die lichtbedürftigen Pflanzenarten des Kalkmagerrasens, die von den Gehölzen verdrängt worden waren, können sich nun wieder ausbreiten.

Schwenden auf der Vockalm bei Hintergschwendt

Vorher

Nachher

Adlerfarnmahd auf der Schönleitenalm bei Sachrang

Vorher

Weidehang bei Sachrang, der nahezu ausschließlich von Adlerfarn eingenommen wird.

Nachher

Durch Mahd der Adlerfarn-Bestände wurde der Adlerfarn zurückgedrängt und wieder Raum für beweidungsfähiges Grünland geschafft.